The last Halloween

Beinahe hätte die Chefin es in diesem Jahr vergessen – der Alltag tobt so herum, dass es kaum Zeit für schöne Dinge wie Fotosessions und Leckerchen-Festessen gibt, aber dann hat sie doch ganz kurzfristig noch eine kleine Halloween-Party organisiert.

  
„Vielleicht ist es ja unser letztes Halloween“, hat sie gesagt und traurig geguckt. Ich finde, sie ist viel zu pessimistisch. Klar, Ginny und Jack sind wirklich nicht so ganz auf der Höhe, gerade bei dem ollen Herbstwetter knirschen und pieksen die Knochen, aber tot sind sie noch lange nicht und bei der Halloween-Party haben gerade unsere beiden Rentner es voll krachen lassen.

  
Ginny fand ihren Halloween-Kürbis-Mantel sehr kuschelig und warm. Sie friert in diesen Tagen schnell und selbst im Haus trägt sie heutzutage gern ein Mäntelchen.

  
Jack fand das mit den Leckerchen spitzenmäßig. Er ist manchmal traurig, dass er nach seinem Bandscheibenvorfall keine Tricks mehr machen kann. Für einen Hund, der sein Leben lang gearbeitet hat, ist das sehr frustrierend. Aber auch mit 13 Jahren und teilweise gelähmt, kann man Hütchen aufsetzen und niedlich gucken – Jack war begeistert!

Ginny wollte kein Hütchen aufsetzen, das verwirrt ihr angeschlagenes Gleichgewichtssystem und sie fängt dann an zu torkeln. Also durfte sie einfach so Leckerchen essen, die Chefin ist immer glücklich, wenn das Püppchen Appetit hat.

  
Ginger, Simba und ich waren natürlich voll in Party-Stimmung. Erst gab es eine Runde Äpfel für alle, dann einmal Power-Wrestling zu dritt und schließlich Kekse satt fürs Posen und Hütchen-Balancieren.

Tilda fand das ganze Getue nicht katzengerecht. Sie weigerte sich strikt nur in die Nähe eines Hütchens zu kommen. Aber Leckerchen hat sie auch gefressen – die Spaßbremse!

  
Aber nicht mal für Wurststückchhen war das Katzenviech bereit, sich einigermaßen elegant in unserer Halloween-Gruppe zu postieren, sie hat lieber aus der Distanz zugeguckt.

Macht nichts, vielleicht nächstes Jahr, die Pienzel-Katze ist ja auch noch ziemlich klein. Sie weiß gar nicht, was ihr beim Kostümieren entgeht.

Ich liebe Kostüme!

  
Von mir aus hätten wir stundenlang weitermachen können...

  

Als die anderen keine Lust mehr hatten, wollte die Chefin eigentlich Schluss machen. Aber ich habe sie intensiv angeschaut und ihr zugeflüstert: „Komm, noch ein Foto – Du willst es doch auch!“ Und da Halloween war, hat sie mich tatsächlich verstanden und noch ein neues Kostüm zusammen gesucht.

Allerdings sollte ich dafür über die Buchsbaum-Hecke in den Gemüsegarten springen, was normalerweise strengstens verboten ist. Ich habe eine ganze Weile gezögert, bevor ich den Sprung gewagt habe. Simba war sehr erleichtert, dass sie nicht springen musste.

  
Aber das Foto war es wert!

  
Zur Belohnung, gab es dann noch einen Apfel, Holsteiner Cox, ich liebe ihn!

  
Es war eine gelungene Halloween-Party. Ginny war so lustig und aktiv wie schon lange nicht mehr. Jetzt steuern wir Weihnachten an und dann Silvester – das Leben wird gelebt und nicht herum geweint,
es grüßt euch, euer Pumpkin-Carlito