Langsam wird es hier spannend – alles befindet sich in einem Zustand der Erwartung. Die Chefin umsorgt Simba, versorgt sie mit Quark-Snacks, Geburtskräutern und vielen kleinen Leckereien und achtet darauf, dass die junge Dame sich viel aber nicht zuviel bewegt.

Simba ist furchtbar kuschelig, sie muss ständig Händchen, äh, Pfötchen halten und versucht noch mehr als sonst im Kontakt zu liegen, sei es mit mir oder Ginger, sei es mit der Chefin. Es ist, als wolle sie uns alle als potentielle Geburtshelfer eingrooven.
Richtig tonnenförmig ist Simba nicht. Es sieht eher aus, als hänge ihr eine Melone unter dem Bauch. Prall, vital, bisher ist die weiße Löwin in keinster Weise durch ihre Babies gestresst. Klar, sie rennt nicht mehr wie wild und als ich sie gestern angespielt habe, hat sie mich richtig garstig angeknurrt. Aber unsere große Runde läuft sie ohne mit der Wimper zu zucken mit und als Ginger die Tage hinter einem Häschen hergehoppelt ist, wäre Simba ohne den kühnen Haltegriff der Chefin wohl freudestrahlend mitgerannt. Das schickt sich nun wirklich nicht für eine werdende Mutter!



In der Hundeschule ist Simba mittlerweile im Mutterschutzurlaub, nicht ganz freiwillig, denn Tricks und Übungen macht sie weiterhin gerne - nur nicht ganz so schnell wie sonst.

Wie viele Welpen gerade im Werden sind, hat Simba uns nicht verraten, sie behält ihre Geheimnisse eisern für sich. Eine Fußballmannschaft passend zur EM erwartet hier allerdings keiner, der kleine Kullerbauch sieht eher nach einer Skatrunde aus. Solange es nur kein Einzel-Carlito wird, der wäre doch ein bisschen einsam in der großen Wurfbox.

Die fruchtbare Stimmung hat sich übrigens auf das komplette Geflügel ausgewirkt. Nach der langen Vogelgrippen-Haftzeit brüten nicht nur Ganz und Ente, sondern seit ein paar Tagen auch das Huhn Erna. Ob sie es wirklich bis zu Kücken bringt, ist allerdings offen – unsere Hühner sind nicht so wirklich konsequent im Brüten!



Die letzte Woche stand ganz im Zeichen von Klein-Tilda. Nachdem die bunte kleine Zicke den Tierarzt umgurrt hatte und dieser klar erkannt hatte, dass die Miezekatze rollig von oben bis unten war, wurde eiligst ein Kastrationstermin geplant. Mehr als eine Tilda steht die Welt nicht!

Zu uns ist Tilda ja meistens sehr lieb und Ginger ist ihre auserkorene Schlafpartnerin, aber die Menschen hatten unter ihrer Rolligkeit ganz ordentlich zu leiden. Madame Oberzicke wurde richtig fünsch, wenn sie jemand anfassen wollte.

Nachdem Tilda auch den Tierarzt anfallen wollte, musste er sie unter Zwang narkotisieren, unser Kätzchen kann ihre wilden Ahnen nicht leugnen. Um einen Trichter zu vermeiden bekam Tilda einen sehr süßen Body angezogen, der die Wunder bedeckte und Tilda am Lecken hindern sollte.

Das hätte klappen können!
Aber Tilda wachte so wütend aus der Narkose aus, wie sie eingeschlafen war, schoss torkelnd aus der Transportbox, rannte gegen den Schrank und zog sich dann in 2 Minuten den Body aus! Einmal kurz alle Pfoten an den Körper gezogen, dann die Krallen der Hinterpfoten von innen gegen den Body gestemmt und kräftig den ganzen Körper nach vorne aus dem Body katapultiert – die Chefin wusste nicht, ob sie fluchen oder applaudieren sollte.
Die Chefin hat Tilda dann den Tag lang ihre Narkose-Halluzinationen ausschlafen lassen ohne sich ihr groß zu nähern, und am nächsten Tag hatte sie ihre kleine süße Katze wieder... Sie hat ihr ruhig erklärt, dass sie entweder die Zunge von den Nähten lässt oder der böse Tierarzt kommt und ihr einen Trichter aufsetzt, und Tilda hat sich brav ein paar Tage zusammen gerissen und nicht geleckt.

Jetzt ist Tilda so frech wie eh und je, aber die Rolligkeitszickigkeit scheint abgeklungen zu sein, vielleicht wird aus der Tilda ja doch noch eine kleine friedliche Katze.

Simba schwelgt in der Zwischenzeit in der sonnigen Zuwendung der Chefin. Simba hier und Simba dort, ich könnte ganz eifersüchtig werden, wenn ich nicht wüsste, dass ich sowieso der Beste und Schönste bin.

Und das Simba einfach auf die Tonne und wieder herunter gesprungen ist, war auch nicht so geplant, das Püppchen muss jetzt langsam erkennen, dass sie sich doch ein klein wenig schonen muss.
Aber Simba weiß ja noch nicht, was auf sie zu kommt, die Geburt fürchtet sie nicht. Im Gegensatz zu menschlichen Frauen macht sie sich da überhaupt keinen Kopf, „Wird schon werden“ ist Hunde-Devise! Sie lauscht zwar immer mal in sich hinein, aber wenn die Chefin ihr die Hand auf den Bauch legt um die ersten kleinen Welpenbewegungen zu erlauschen, ist Simba eher irritiert – ihre Welpen gehören schließlich ihr ganz allein.


Seit gestern fühlt die Chefin kleine hauchartige Welpenbewegungen – es ist so ein Wunder, dass sie Simba gesagt hat, dass sie ab und zu einfach mal fühlen muss. Und Simba ist ja großzügig, also darf die Chefin ihre Hand auf ihrem Bauch herum liegen lassen, so lange sie dabei nicht vergisst mit der anderen Hand ausführlich zu streicheln.

Die Bewegungen sind so leicht und sanft, wie aus einem anderen Universum. Als würde von der Innenseite des Bauches ganz sachte ein kleines Welpenwesen heran schwimmen, einmal gegen die Bauchwand stoßen und gleich wieder in die Tiefen der Gebärmutterhörner zurück sinken. Die Chefin bekommt dann immer ein ganz verinnerlichtes Gesicht – vielleicht will sie ja auch noch ein paar Welpen bekommen1
Leute, in 2 Wochen bin ich Großpapa, das ist doch der Hammer!
Es grüßt Euch, Euer Carlito
