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    19.04.2021, 23:02 Uhr

    Die weiße Löwin trifft den Goldlöwen (Love is in the Air)


    Aus Kindern werden Leute, und aus Welpen erwachsene Damen – kaum ist die kleine Simba in unser Leben gepurzelt, da ist sie schon erwachsen und soll heuer ihre ersten eigenen Welpen bekommen. Und ich werde Großpapa! Das Leben ist der reine Wahnsinn!

      
    Nachdem sich die Läufigkeit von Simba und Ginger zunächst sehr gemächlich entwickelte, nahm sie zuletzt rasant Fahrt auf und am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche hat Simba sich das Ja-Wort mit dem wunderschönen und imposanten Lorin gegeben.

    Da unsere Kleine zum ersten Mal Welpen bekommt, hatte die Chefin sich überlegt, dass es vielleicht besser wäre einen sehr erfahrenen Herrn zum Zuge kommen zu lassen – und das entpuppte sich als eine sehr weise Entscheidung. Denn Meister Lorin brauchte schon Steher-Qualitäten um bei der weißen Löwin zum Zuge zu kommen.

      
    Lorin, oder Tramin Kuba Libre wie er mit vollem Adelsnamen heißt, ist ein goldenes Prachtexemplar. Mit wallender Mähne und dunkelgoldenem Fell hat er schon viele Herzen erobert und auch Simba fand ihn von Anfang an sehr sympathisch. Was nicht heißen soll, dass sie ihn rangelassen hätte, da verhielt sie sich lange überaus spröde.

      
    Bisher war Simba immer ab dem 12. Tag der Läufigkeit in der Standhitze, klar erkennbar daran, dass unser Jack trotz Alter und Kastration voll Feuer und Energie versuchte kleine Jacks zu produzieren. Aber diesmal herrschte die total tote Hose.
    Schon dachte die Chefin, dass Püppy vielleicht die Läufigkeit abgebrochen oder gesplittet hätte, denn die Blutung hörte fast auf und wir Jungs waren definitiv uninteressiert.

    Beim ersten Treffen ging es deshalb erstmal ums Kennenlernen und die gute Chemie. Simba markierte, Lorin markierte und scharrte ab um gleich mal zu zeigen, was er für ein Kerl sei und es wurde viel und ausgiebig geschnüffelt.




    Simba fand den Goldbären richtig fesch, war aber eher albern als an echter Amore interessiert.

      
    Lorin als Deckrüde von Welt konnte mit den Kichereskapaden der jungen Dame wenig anfangen und wartete geruhsam ab, bis sie sich beruhigt hatte. Und es war wie Lorin vermutet hatte – noch viel zu früh um an Sex zu denken.




    Das erste Rendezvous endete verhalten, Simba legte sich auf die Koppel und versank in Tagträumereien und Lorin wälzte sich in den Pferdeäppeln, das Mädel sollte an einem anderen Tag wiederkommen.

      
    Immerhin kam dann die Blutung wieder in Gang, offenkundig hatte Simba beschlossen, sich komplett mit ihrer allerliebsten Ginger zu synchronisieren. Diese wurde ausgiebig beschnuffelt, geputzt und besprungen und mit Männern hatte die weiße Löwin weiterhin nix am Hut.

      
    Ganz am Anfang der Läufigkeit hatte ich kurz mal versucht ein Näschen von Simbas heiligen Teilen zu erhaschen, aber Püppy hatte sich auf der Stelle umgedreht und mich so indigniert nieder gestarrt, „Papi, wie konntest Du nur!“, dass ich mich in den folgenden Tagen ausschließlich auf Ginger konzentriert habe. So konnten Simba und ich weiterhin nachts gemütlich in unserem Korb zusammen schlafen und Sex spielte keine Rolle mehr.

      
    Simba war total ruhig und wirkte eher depressiv als sexinteressiert.

      
    Am Tag 13 und 14 das gleiche Bild, kurze freudige Begrüßung, halbherzige Aufreitversuche, die Lorin, glaube ich, eher den Menschen zuliebe veranstaltete und dann Abschlaffen in totale Gleichgültigkeit – die Chefin erkannte ihr lebenslustiges Mädel nicht wieder. Krank konnte Simba ja nicht sein, sie fraß mit Genuss und auf dem Spaziergang sah sie Rehe und Hasen voller Leidenschaft und in großer Entfernung.

      
    Am Tag 15 wendete sich das Blatt, Simba lag nicht mehr nur herum und Jack, Simbas guter alter Kumpel Jack, kam in Wallung. Ein paar Mal hat Simba ihn beim Poussieren von den Beinen geholt, so lustig wurde sie, und Jack strahlte und gab sein Bestes!




    Beinahe hätte Good old Jack diese verrückte Situation mit 2 Hündinnen in der Standhitze das Leben gekostet. Als wir auf dem Spaziergang nämlich unseren Erzfeinden den Berner Sennen Rüden begegneten, beschloss einer der dicken Knaben unsere Mädels begatten zu wollen und trabte trotz Schreierei seines Besitzers heran. Selbst ich verlor kurz die Fassung – was will so ein schweizerischer Typ an unseren Mädels? - aber Jack drehte KOMPLETT durch.

      
    Jack lebt für unser Rudel und auch in ruhigen Tagen möchte er keine fremden Hunde in unserer Nähe haben, aber in der Standhitze ausgerechnet einer von den Bernern? Er tobte, schrie und sprang in die Leine bis der Besitzer herbeigerannt kam und sein Untier schleunigst entfernte.
    Als wir nach dieser heldenhaften Rettung der Tugend unserer Damen nach Hause kamen, bekam Jack einen Kreislaufkollaps. Er sackte zusammen und stand unter Schock, und kurz dachte die Chefin, dass er die Verteidigung des Rudels mit dem Leben bezahlten müsste. Sie gab ihm in kurzen Abständen Rescue-Tropfen und Ohrmassagen und nach 20 Minuten besserte sich Jacks Zustand allmählich. So ein Schrecken!
    Beim Tierarzt gab es dann noch Spritzen, Akkupunkturnadeln und eine Infusion, so dass Jack sich abends wieder für einen jungen Springinsfeld hielt.

    Ginger und ich haben Gingers Läufigkeit sehr genossen, Wir hüpften umeinander, verschwanden heimlich auf dem Hundeplatz und machten alles was verliebte Hunde so tun – ganz zwanglos, denn Welpen kann es ja keine mehr geben.




    Aber zurück zu Simba und ihrem Goldlöwen. Nach einem Tag Pause trafen sich die Beiden am Tag 16 wieder (dem Tag an dem Ginger immer in die Standhitze kommt). Alles sah sehr gut aus. Lorin wirkte deutlich nicht mehr so abgeklärt, sondern fröhlich und aufgeschlossen. Und Simba streckte ihm ihren weißen Wollpopo entgegen und flötete „Nimm mich“.
    Nur … - ja, nur, dass sie ihn immer noch nicht wirklich ranlassen wollte.im letzten Moment piepte sie und hüpfte weg oder gab ihm knurrend zu verstehen, dass sie es sich nochmal anders überlegt hatte. Es war zum junge Hunde kriegen - beziehungsweise eben nicht!

      
    Doch der schlaue Lorin ist nicht umsonst erfahren. Er merkte, dass er die weiße Löwin beeindrucken musste. Wahrscheinlich hatte er längst bemerkt, dass die Jungkühe auf der Nachbarweide von Simba argwöhnisch beguckt wurden – mit Kühen hat Madame es nicht so. Also ließ Lorin voll den Macker raushängen und stürzte sich mit viel Kawumm und Geknurre auf die Kühe (wohlgesichert durch den Zaun natürlich). Simba war total beeindruckt.




    Und als der schlaue Fuchs diesen Scheinangriff nochmal wiederholte, erhörte ihn die kleine Simba, denn mit so einem Kerl möchte man doch gerne Welpen bekommen.

      
    Zweimal haben die beiden sich das Jawort gegeben und war Simba beim ersten Mal noch etwas von der Rolle, hat sie beim zweiten Mal gestanden wie eine Eins.
    Wenn es die Natur gut mit uns meint, hoffen wir auf kleine weiße und goldene Löwen Mitte Juni, drückt mal die Daumen, ich kann mir so kleine Enkel-Carlitos sehr gut vorstellen!




    Simba lächelt und schweigt, ist kuschelig und fröhlich wie immer, aber in ihrem Inneren sind kleine Lebensfunken erwacht, die sich regen und wachsen, das wird schon so eine Bande werden!
    Voller Stolz und Hoffnung, grüßt euch, euer wohlmöglicher Großpapa in Spé, Carlito