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    13.02.2021, 17:29 Uhr

    Abschied von der Dancing Queen


    In diesem Winter hat uns eine weitere Freundin verlassen – Lea, unsere Dancing Queen! Seit dem Herbst bereitete ihr der eine Hinterlauf Probleme, und zunächst hatten die Tierärzte auf Kreuzbandriss behandelt. Aber es wurde und wurde nicht besser und schließlich gab ein Röntgenbild Aufschluss darüber, dass es auch keine Besserung geben würde.

      
    Lea grübelte nicht über diese Diagnose, sie genoss weiterhin ihren täglichen Dentastix und wenn das Wetter danach war, packte sie sich in die Sonne. Vor Weihnachten haben wir sie dann alle noch einmal besucht. Jack, der alte Verrückte, hüpfte trotz Mantel wie in jungen Jahren aus dem Auto und übersprang zum Entsetzen der Chefin in altgewohnter Manier den Gartenzaun. So sind wir Hunde, wir jammern nicht, wir geben alles und Schonung ist etwas für Menschen und Memmen!




    Um Lea und ihr fragiles Bein zu schonen, mussten wir hinter dem Zaun warten und nur ihr guter Freund Jack durfte noch einmal mit der großen alten Dame poussieren. Lea hat uns eines kurzen Blickes gewürdigt, dann einmal mit Jack geknütschelt und sich dann wieder den Menschen zugewendet.




    Denn wenn man Lea gefragt hätte - auf die meisten Hunde konnte sie gut und gerne verzichten, aber auf Menschen – niemals! Sie liebte alle Menschen, große und kleine, junge und alte, und je mehr desto besser!

      
    Bei Hunden hat sie sehr stark ausgewählt: von Anfang hatte sie ein paar gute Freunde, mit denen sie auch gerne mal „so richtig die Sau rausließ“, aber der Rest konnte ihr gestohlen bleiben. Unser Bosse war ihr erster großer Freund, die beiden konnten jeden Stock mit einander teilen und als Bosse nicht mehr war, übernahm Jack sein Erbe. Jacky hat ja ebenfalls sehr ausgewählte Freunde, und mit der wilden Lea tobte er wie verrückt.




    Ich war vielleicht ein wenig zu jung, um der großen Dame wirklich zu imponieren, sie hat mich meistens komplett ignoriert. Naja, in jungen Jahren habe ich mich natürlich sehr für Sex interessiert – und Lea fand Herren, die unter ihre Rockschöße wollten, völlig inakzeptabel! Trotzdem haben wir uns prima verstanden: ich bin ja nicht aus Dummsdorf und durch meine angeborene, galante Höflichkeit war ich einer der wenigen Rüden, der von Lea nicht einmal eine geknallt bekam.

      
    Hajo war natürlich der beste Freund von Lea. Die beiden waren ein echtes Dreamteam!

      
    Ginger und ich haben mehrmals Urlaub bei den beiden gemacht und unsere Ferien in Güsdorf waren immer eine echte Erholung vom Alltagsallerlei. Mit Lea und Hajo hatten wir sehr viel Spass, spazieren gehen, toben, baden, wälzen – die beiden wussten, was zu einem gelungenen Wellness-Urlaub gehörte!

      




    Leas größte Passion war das Dogdancing, sie strahlte förmlich, wenn sie den Ring betrat. Kraftvoll, dynamisch, alle freuten sich an ihren wundervoll eleganten Gängen!




    Am liebsten hätte Lea auf Events wie den alljährlichen Dogdance-Turnieren oder der großen Hundeausstellung in Neumünster alle ihre Fans einzeln begrüßt, wäre den Turnierrichtern um den Hals gefallen, so sehr genoss sie das Bad in der Menge. Aber letztendlich zählte dann doch nur das Tanzen mit ihrer Chefin. Egal, ob im Altersheim vor Senioren oder im Tierheim vor den Tierschützern, wenn die Musik erklang, warf Lea ihre Pfoten und verströmte Freude aus jedem roten Haar!




    Noch im letzten Jahr mit 13 Jahren machte Lea noch einmal beim Dogdanceturnier in Preetz mit. Nichts mit Rente oder nachlassenden Kräften, Lea sah den Ring und legte los. Sicherlich ohne größere körperlichen Anstrengungen, aber immer noch mit diesem Strahlen auf dem Gesicht.

      
    Jetzt tanzt die Dancing Queen in anderen Sphären, bestimmt hat sie dort ihr genauso tanz-verrückter Freund Bosse begrüßt und sie zum Spielen und Toben abgeholt,
    Lea, wir werden Dein strahlendes Lächeln und deine Freude vermissen,
    Dein weißer Kumpel Carlito