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    17.04.2020, 13:29 Uhr

    Von Schafen und Hunden


    Durch die Ausgangsbeschränkungen und das unverändert gute Wetter findet unser Leben zur Zeit im Wesentlichen auf dem Hofgelände statt. Irgendwie sind wir alle etwas näher gerückt. Simba besucht jeden Morgen die Hühner und Enten und selbst Ginger erstarrt nicht mehr panisch, wenn die Gänse vorbei wackeln.

      
    Aber unsere besten Freunde sind derzeit die Schafe. Unser Verhältnis ist ja immer gut (solange Schafe diese kleine schwarzen Leckerbissen unter sich lassen, werden sie immer unsere Freunde sein), Aber jetzt ist Lammzeit und Lämmer sind Klasse!

      
    Lämmer riechen nach Milch und Milchkacke, sie hüpfen lustig umher und freuen sich, wenn sie Besuch bekommen.
    Als erstes hat die große weiße Bella mit Bravour Drillinge geboren. Hatte es in den letzten Jahren nie geklappt, dass alle drei überlebt hatten, haben wir in diesem besonderen Jahr dank trockenen Wetters drei stramme Mädels, zwei schwarze und ein buntes Osterlamm. Die Chefin war ganz entzückt! Bella hat alles selbständig gemanagt und beturtelte alle drei, ohne dass die Menschen hätten helfen müsse.

    Aufregend wurde es bei unseren 2 braunen Mädels, die zum ersten Mal lammen sollten. Auf den Punkt zum letzten Schneeregen des Jahres brachte die braune Bella II ein winziges Lämmchen zur Welt, gefolgt von einer Totgeburt. Meine Güte war das Böckchen winzig und schwächlich. Mit Mühe kam es auf die Beine, aber den Weg zur Zitze fand es nicht, zumal die gute Bella II zwar sehr mütterlich putzte und schleckerte, aber wie viele Erstmütter kitzelig am Gesäuge war.




    Normalerweise reicht es, wenn man das Mutterschaf festhält und die Lämmer an die richtige Stelle schiebt, doch das Töschi-Böckchen wehrte sich total gegen das Festhalten und fand die Zitze weder mit noch ohne Hilfe. Was war zu tun?
    Wir Hunde wollten das Töschi-Böckchen natürlich adoptieren. Wir standen immer wedelnd am Zaun und wollten helfen, aber die Chefin meinte, es wäre besser, wenn Bella II das alleine hinkriegen würde. Also hat sie mit ihr Zwiesprache gehalten und durfte dann tatsächlich, trotz Kitzeligkeit und Scheu, Milch abmelken. Bella II stand ganz still und frei und ließ sich melken. So ein braves, liebes Schaf! Aus der Flasche hat das Töschi-Böckchen sofort getrunken und nach 3 Tagen hatte es auch genug Kraft um sich selbst an der Zitze die Milch direkt zu holen.

      




    Zum Abschluß des Lammkarussels hat dann Bambina mit Lässigkeit 2 riesige Lämmer geboren und diese auch komplett allein versorgt – Eine perfekte Mama von Anfang an!

      
    Nun wuselt und hüpft es auf der Koppel, da ist richtig was los!




    Von Anfang an haben die frechen Drillingslämmer versucht bei den unerfahrenen Müttern zu trinken. Eigentlich fand die Chefin das hippiemäßig nett, Milch für alle von allen, aber das sollte sich als Trugschluss herausstellen, aber davon werde ich später erzählen ...

      
    An Ostern war es endlich so weit und wir durften die Lämmer kennenlernen.

      
    Ganz vorsichtig hat Simba sich den Kleinen angenähert, kritisch beäugt von den Müttern. Aber die Freundschaft, die sich letztes Jahr entwickelt hatte, hatte Bestand, Simba durfte die Lämmer beschnuffeln ohne ein Abwehrknuff zu bekommen.

      
    Ich hab da ja mal sehr schlechte Erfahrungen gemacht und bin deshalb super-vorsichtig – ich schnüffele lieber aus der Entfernung!




    Aber die Lämmer wollten uns auch kennenlernen, besonders den schwarzen Jack haben sie als weiteres Schaf eingeordnet.

      
    Beim Osterfeuer trafen dann alle zusammen. Wir sind hier wie die Arche Noah, sogar der Kater gesellte sich dazu.

      

      

      




    Zwischendurch fingen Bambina und Simba fast sogar wieder an zu spielen wie letztes Jahr, Bambina sprang wie gestochen umher, die Lämmerbande wild hinterher und Simba im gedämpften Trab mittendrin – na, das kann ja noch heiter werden!





      
    Lämmer gut, alles gut – auf dem Hof läuft gerade alles prima,
    es grüßt euch, Euer Frühlings-Carlito