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    27.12.2019, 22:39 Uhr

    Weihnachten - was Hunden gefällt


    Menschen und Hunde sind ziemlich verschieden: Menschen fangen vor Feiertagen an hektisch herumzufahren, Vorräte heran zu karren, als stände ein Hungerwinter bevor und sich die Haare zu raufen, weil ihnen nicht genug kreative Geschenkideen einfallen. So was könnte uns Hunden nie passieren.

      
    Wir sind voller Vertrauen, dass unsere Näpfe jeden Morgen und Abend reichlich gefüllt sind und halten uns selbst voller Bescheidenheit für die größten Geschenke, die den Menschen unverdient in oder auf den Schoß gefallen sind. Entsprechend lassen wir es gemütlich angehen und harren der weihnachtlichen Dinge, die da unweigerlich kommen werden.

    Die Chefin hat dieses Jahr wieder einen Weihnachtsbaum aufgestellt, sie hat zu Recht angenommen, dass die Kater mittlerweile viel zu mopsig und gewichtig sind, als dass sie sich in die Zweige hängen würden. Mir gefällt der Baum ganz prima, denn nach dem Fest wird er in die Erde eingepflanzt werden und welcher Hund würde sich nicht an einem zusätzlichen Baum erfreuen?

    Just an Heiligabend kam Simba in die Standhitze. Da sie wirklich ziemlich scharf darauf war, hätte ich sie, pflichtbewusst wie ich bin, gedeckt, aber die Chefin hat das verhindert. „Carlchen, das wäre ziemlich unmoralisch – außerdem bist du ganz schön schwer ...“ Meine Güte, ich hätte sie gar nicht für so pingelig gehalten.

      
    Aber so stark brennt das Feuer nicht, Simba und ich schlafen weiterhin gemeinsam in einem Korb und in ein paar Tagen ist der Spuk sowieso vorbei.

    Um Weihnachten hundlich zu feiern, gab es am Heiligabend ein großes Rinderohr und am ersten Weihnachtstag einen langen Spaziergang mit unseren Freunden. Leute, auf der Runde war wildmäßig ganz schön was los, überall roch es gut und knackte in den Tiefen des Waldes.





      
    Und auf einmal hüpften drei Rehe über den Weg. Beim ersten stand Ginger noch still, beim zweiten fing sie langsam an loszutraben und als ihr das dritte Reh fast auf den Kopf sprang, brach bei Mrs. Mollipops der Wolf hervor und sie raste über den weiten Wiesenhang von dannen. Die Chefin war völlig verblüfft, mit allem hätte sie gerechnet, aber Madame geht nicht jagen, dafür ist sie viel zu bequem. Tja, an Weihnachten ist eben alles anders und wir anderen waren ganz schön neidisch, dass wir just gerade an der Leine waren.

      
    Kein Grund zur Panik, Madamchen rannte nicht lange, sobald die Rehe außer Sicht waren, drehte sie um und kam strahlend zurück – Ginger meint, nach der Welpenzeit ist sie jetzt wirklich wieder in Top-Form!

      
    Leider ist auch der kleine Bond und sein großer Freund Merlin mitgerannt, was die Chefs total geärgert hat. Junge Hunde sollen ja nicht jagen gehen. Aber ob Bond den Ernst der Lage wirklich verstanden hat, ist eher unsicher: Als Merlin zurückkam war Bond jedenfalls damit beschäftigt, nach der Leine zu schnappen, die noch an Merlin hing und versuchte sie zu apportieren.

      
    Auf dem Rückweg waren wir Hunde bester Laune, soviel Action haben wir ja eher selten, und die Menschen etwas säuerlich, aber das kümmerte uns nicht – manchmal muss hund seinen inneren Wolf leben!

      





      
    Zuhause erwartete uns eine schöne Überraschung, wir bekamen eine neue Garnitur Kuscheltiere!

      
    Voller Begeisterung habe ich eins nach dem anderen ausgepackt. Ginger war komplett überfordert und schaffte es nur mit menschlicher Hilfe und viel gutem Zureden ihr Geschenk überhaupt ins Maul zu nehmen und Simba wollte weniger auspacken, als ALLE Geschenke in den Korb tragen und für sich beanspruchen.




    Der arme Jack konnte sich nur kurz an seinem Ball erfreuen, dann hatte ihn Simba gestohlen und davon getragen.




    „Alles meins“ – ist und bleibt Simbas Wahlspruch!

      
    Ich habe mir schnell das große Einhorn geschnappt und habe mich auf den Flur verzogen, wo der Kater seine Weihnachtsmaus bespielte.

      
    Klein-Ginny war früher eine große Geschenkeauspackerin. Jedes Papier war ihres und wurde in kleine Stückchen zerfetzt. Aber diese Zeiten sind vorbei, Lust und Sinn solcher Aktionen sind dem Öhmchen verloren gegangen. Nur mit Hilfe der Chefin hat sie ihr Päckchen ausgepackt und danach kurz mit dem neuen Flamingo gespielt. Solange die Chefin sie animiert hat, hat Ginny sich das Viech um die Ohren gehauen, aber danach hat sie sich abgewandt, das ist nichts mehr für sie.





      
    Trotzdem waren es superschöne Weihnachten, schließlich sind wir froh, dass unser Rudel noch komplett zusammen ist, das wir alle gesund sind und allen das Futter schmeckt.
    Ich hoffe, auch ihr konntet Weihnachten genießen und habt euch von euren Menschen verwöhnen lassen,
    Isch liebe eusch alle, Euer Carlito