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    20.12.2019, 23:00 Uhr

    Aus ist' s mit der Liebe


    Tja, nun ist es passiert – kurz und (fast) schmerzlos bin ich meiner Männlichkeit verlustig gegangen. So richtig gemerkt habe ich es eigentlich gar nicht, denn seit Mai hatte ich einen Hormonchip und fleischliche Liebe habe ich schon seit Monaten nicht mehr verspürt.


    Zugegeben, als Simba das letzte Mal im Frühling läufig war und ich gerade noch voller Begeisterung an meine Stelldicheins mit Ginger und Nelly dachte, habe ich in der Standhitze ein paar Mal ein bisschen geschrien. Gut, vielleicht habe ich auch so laut geschrien, als würde mich gerade jemand mit einem Messer abstechen, ich erinnere mich da nicht mehr so genau. Aber die Chefin meinte, dass ich ja mein Töchterli sowieso nicht decken darf und Ginger nach 3 Würfen auch nicht mehr von mir beglückt werden soll.


    Also heißt es:

    Aus ist's mit der Liebe bei mir ein für allemal!
    Schau' kein Mädel mehr mir an,
    Schau mir keine an'!
    Wenn auch tausend Herzen brechen
    Dass ist mir egal
    Über alle Weiblichkeit
    Mach' ich einen Strich,
    In der schönsten Blütezeit
    Zieh' zurück ich mich.
    Mein Entschluss steht felsenfest:

    Mit der Liebe ist es Rest.

    Und was soll ich sagen? Es ist mir eigentlich ziemlich egal! Es gibt ja so vieles, womit hund sich beschäftigen kann.


    Die kleine Operation habe ich lässig mit links weggesteckt. Als ich die Chefin in der Tierarztpraxis hörte, bin ich hoch geschossen und die Tierarzthelferin schrie nur, dass die Chefin schnell kommen sollte, weil sie mich nicht halten konnte. Wäre es nach mir gegangen, wären wir im Galopp aus der Praxis gestürmt, ich war so unter Adrenalin, dass die Chefin schon Sorge hatte, dass ich einen Herzkaspar bekomme.

    Aber zuhause war dann alles in Ordnung – nach einem kleinen Spurt durch den Garten habe ich mich hingelegt und in Ruhe meinen Rausch ausgeschlafen.

    Und am nächsten Tag war ich schon wieder so gut wie neu!






    Die anderen waren sehr lieb zu mir, keiner hat mich belästigt und alle verhalten sich so wie immer zu mir.


    Zwei Tage nach meiner Operation ist Simba prompt läufig geworden. Die weiße Löwin hat sich echt Zeit gelassen, eigentlich wäre sie im September dran gewesen.


    Aber so hat es ja gut gepasst und da ich schon durch den Hormonchip sehr gechillt war, interessiert mich ihe Läufigkeit wenig. Wir können weiterhin zusammen auf dem Sofa oder in einem Korb zusammen schlafen. Simba spielt eher mit Ginger und poussiert mit ihr herum, die kleine Emanze!


    Ginny bekommt von diesen Hormon-Albereien nichts mehr mit. Früher war sie ja immer recht sexvergnügt, aber heutzutage überlässt sie das Rammeln anderen.


    Ginger hat mir übrigens heute richtig gehend eine geknallt, als ich doch mal etwas interessierter an Simbas Popo geschnüffelt habe. Jetzt ist Madame auch noch eifersüchtig! Also die einzige, die im Moment rammeln darf, ist Ginger und zwar auf mir, das nennt man verkehrte Welt!




    Statt mich in sowieso verbotene Liebeleien zu verwickeln, gehe ich anderen Aktivitäten nach, als da wäre in erster Linie das Essen! Auf der Schafkoppel teilen wir uns die letzten Äpfel mit den Schafen.




    Und wenn es keine Äpfel mehr gibt, schaue ich einfach beseelt durch die Gegend und schon ist die Chefin ganz verzückt und wirft mit Leckerchen – das sind so einfache, unkomplizierte Freuden!








    Natürlich spielen wir viel, das tun wir ja immer, aber die Chefin meint, ich würde immer lustiger werden. Kann sein, meine Damen bewundern mich sehr, wenn ich wie ein Irrwicht über die Koppel oder über den Hundeplatz tobe. Und für meine 8,5 Jahre bin ich wirklich SEHR schnell!




    Jack bespasst sich in der Zwischenzeit mit seinem Ball. Letzte Woche habe ich ihn einfach mal wie in alten Zeiten zum Spielen aufgefordert, woraufhin er mich leicht hysterisch angebellt hat. Die Chefin hat das Spielen dann untersagt, schließlich hat der Schwarze es im Rücken und sie meinte, wenn ich Wuchtbrumme ihm ins Kreuz springe, wäre das kontraproduktiv.


    Nachdem das Kindermachen nun vorbei ist, könnte ich natürlich auch meine jagdlichen Fähigkeiten ausbauen, manchmal sehe ich tatsächlich die Rehe vor allen anderen, aber ehrlicherweise finde ich es viel zu anstrengend hinterher zu rennen. „Lieber den Keks im Maul, als das Reh am Horizont“ ist meine Devise!


    Stellt euch vor, ich bin der Vater von 45 prachtvollen Kindern, das soll mir erstmal jemand nachmachen. Ich bin höchst zufrieden mit mir selbst und werde mein weiteres Leben der Kunst des Dogdance und des Apportierens, sowie den kulinarischen Darbietungen, die die Chefin mir kredenzt, widmen.

    Und tatsächlich wird es wohl Anfang nächsten Jahres kleine Carlito-Enkelkinder in Ivys Paradise (www.golden-ivy.de) geben – Summers und meine goldene Tochter Maly ist von dem hübschen Peter gedeckt worden.

    Das Leben ist schön, lasst es uns leben,
    Euer Carlito