Und ehe sich die Menschen versahen, war die schöne und intensive Zeit mit den Welpen vorüber:
Gerade noch klein und völlig hilflos, sind die weißen Bärchen jetzt echte kleine Hündchen, die neugierig und voller Mut das Leben in vollen Zügen genießen.

Nach 8 Wochen ist landläufig die Zeit gekommen, in der kleine Welpen ihre Mutter und ihr Zuhause verlassen, um in ihren neuen menschlichen Familien ihr Glück zu machen.
Nelly war bis zum Schluss eine wunderbare, geduldige Mutter für ihre Welpen. Ihre Chefin hatte ihr in den letzten Tagen allerdings ein Leibchen verordnet, denn die tapfere Nelly ließ ihre Babies immer noch trinken, obwohl die kleine Wonneproppen schon mehr als mollig waren.

Den weißen Riesen passte das natürlich nicht wirklich, und immer wieder versuchte einer der kleinen Schwerenöter sich durch das Leibchen an die mütterlichen Zitzen zu wurschteln. Aber Nelly ist zu einer echten Hundemutter heran gereift und weiß jetzt, wie man sich kleiner niedlicher Terroristen erwehrt:

In dieser wichtigen letzten Zeit haben die Hundebabies gelernt, dass es auch ein „Nein“ im Leben gibt, denn Nelly hat ihnen freundlich, aber auch sehr bestimmt Benimm beigebracht.


Regelmäßig hat Mrs. Nelly sich immer einen der Bagaluten vorgeknöpft und ihm das kleine Einmaleins der Hundeetikette beigebracht. Wir Hunde sind keine Demokraten und die kleinen Hunde haben schnell erkannt, dass im Rudel immer nur einer das Sagen hat – und das ist Mutter!
Manchmal gab es einen Schnauzen- oder einen Nackengriff, manchmal reichte nur ein markantes Starren.

Der kleine Knut wäre auch gerne in den Korb zu Muttern und seinen Geschwistern gekrabbelt, aber in diesem Moment ließ Nelly ihn aus äußerlich nicht erkennbaren Gründen nicht hinein.
Trotz aller Charme-Offensive durfte Knut nicht ins Kuschelbett. Frustriert und geknickt zog er sich dann auf die Wackelbrücke zurück – ein Moment, in dem die Menschen am liebsten helfend eingegriffen hätten.


Denn wer könnte diesem Blick widerstehen?

Nun, Nelly konnte es, und Knut lernte eine wichtige Lektion: manchmal läuft es im Leben auch mal nicht so, wie man sich das als kleiner Hund gewünscht hätte - das Leben ist eben kein Bonbonland!
Kurz danach stand wieder Ringkampftraining auf dem Programm und die kleinen Riesen testeten ihre Riesenkräfte!

Mit 8 Wochen ist der Ton zum Teil schon recht ruppig, man kennt sich und entsprechend werden beim Kämpfen alle erlaubten und verbotenen Techniken ausgetestet.


Die kleine Luna wird bei Mutter Nelly und Großtante Manja bleiben. Manja ist als ältere Dame von dem ganzen Gewimmel und Gewusel nicht sehr begeistert und hat Little Luna gleich eine klare Ansage gemacht: Wenn sie wirklich im Rudel bleiben möchte, gibt es nur eine Option - totale Unterwerfung!





Dafür brauchte sie natürlich keine Gewalt anwenden, echte Damen brauchen selten Gewalt. Sie arbeiten mehr subtil. Ein Starren, ein dunkles Grollen – und die kleine Luna kippte auf ihren Rücken. So soll es sein!
Ob Nelly traurig ist, dass jetzt eins ihrer Kinder nach dem anderen in die Welt hinaus zieht? Wer weiß?
Voller Vertrauen steigen die Kleinen mit ihren Menschen ins Auto und fahren fort, kein Blick zurück. Wenigstens sind sie nicht alle an einem Tag, sondern über die Tage verstreut ausgezogen. So kann sich Mutter Nelly nach und nach darauf einstellen und die kleine Luna wird sie von möglichem Kummer ablenken.

Schneewittchen, nun sind alle deine Riesen ausgezogen, sie werden sicher mal ab und an vorbeischauen, aber die allererste gemeinsame Babyzeit ist vorbei. Nelly, Manja und ihre Menschenfamilie haben alles gegeben, damit die Kleinen optimal auf das Leben vorbereitet sind.
Ich wünsche ihnen allen ein spannendes, erfülltes Leben und Menschen, die freundlich, verständnisvoll, aber auch bestimmt und klar ihren Weg begleiten,
alles Gute, ihr kleinen weißen Riesen,
wünscht Euer Papa Carlito
