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    06.03.2019, 22:44 Uhr

    Sie liebt mich!


    Die letzten zwei Wochen ist das Leben hier überaus turbulent. Meine Damen sind – sind nicht - oder doch vielleicht - läufig! Ginger hat zunächst begonnen, um dann nach drei Tagen wieder aufzuhören. Eine Woche später hat Simba losgelegt – und zur guten Gesellschaft hat Ginger dann auch wieder angefangen.

      
    Alles läuft sozusagen wie am Schnürchen! Eigentlich müsste ich schon längst völlig verrückt geworden sein, aber mein legendärer Ruf als coolster Retriever des Universums lässt mich bis dato alles recht lässig angehen. Simba nehme ich sowie so nicht für voll, mein Töchterchen ist zwar sehr spassig, wenn sie mich anpoussiert, aber mit der eigenen Tochter? Ich bitte euch!

    Ginger ist meine Angebetete, ich verfolge sie auf Schritt und Tritt (was nicht so schwierig ist, weil sie in der Läufigkeit ziemlich viel schläft), putze ihr die zarten Öhrchen und verfasse Oden auf ihren Wohlgeruch.




    Ach, meine Ginger ist so ein Engel, die Chefin meint zwar, sie wäre eher ein schnaufendes Ungeheuer, aber was weiß die schon von Retriever-Damen?




    Wenn ich dann so völlig betört bin und zur Tat schreiten will, bekomme ich in diesen Tagen allerdings schneeweiße Zähne zu sehen – mit einem beachtlichen Löwengebrüll schreit meine Angebetete mich an, so dass mir die Ohren klingeln.

      
    Mit Simba wäre das alles viel einfacher, die stellt sich schon immer in Position, wenn ich komme, aber dann stellt sich die Chefin ganz schnell dazwischen, und so richtig entbrannt bin ich einfach nicht für sie.

      

      
    Dabei ist die kleine weiße Löwin wirklich eine Schönheit und irgendwann kommt bestimmt auch ihr weißer Ritter, äh Retriever, der sie glücklich macht.
    In der Zwischenzeit tröstet Simba sich mit ihren kleinen Katzenkumpels. Immer wenn wir im Garten sind, kommen Wanja und Mikesch dazu und necken sich mit ihr.

      

      
    Wanja Weißhaar ist immer noch etwas dicker als sein Bruder Mikesch, aber groß ist der Unterschied nicht mehr. Sein ganz langes weißes Tasthaar und der weiße Fleck an der Brust sind die Hauptunterscheidungsmerkmale, und natürlich ist Wanja weiterhin viel frecher als sein kleiner Bruder.




    Das wäre ihm am Wochenende beinahe zum Verhängnis geworden, als er betont lässig auf dem Hundeplatz erschien, wo gerade Obedience für Fortgeschrittene gelehrt wurde. Hätte die Chefin nicht wie eine Furie alles was sie gegriffen bekam, dem wild gewordenen Austalian Shepherd an den Frack geworfen, wer weiß, wie die Geschichte für unseren kleinen Quakkater ausgegangen wäre.

    Dem Tode knapp entronnen lässt Wanja trotzdem weiterhin keine Gelegenheit aus, sich mit seinem Bruder zu kloppen oder den armen Jack zu ärgern.

      

      
    Aber kurz darauf sind alle wieder versöhnt, die Katerbrüder erkunden wichtig gemeinsam die Gegend oder schlafen eng umschlungen auf den Küchenstühlen.

      
    In der Zwischenzeit nähere ich mich wieder dezent an meine Geliebte an, die auch sehr freundlich ist, so lange ich nur neben ihr sitze...

      

    … aber mehr als platonische Liebe ist nicht!




    Ich liebe sie!!

      
    Die Chefin meint, dass sähe immer so aus, als ob ich der heißblütige Latinlover wäre und Madame leider Migräne hätte. Aber die Chefin versteht nicht, dass die Ablehnung meine Liebe nur immer stärker entfacht!

      
    Seitdem ich die Liebe genieße und mich selbst nicht mehr so damit stresse, haben wir alle es leichter. Gut, die Stehtage sind auch erst im Kommen, aber ich bin die Ruhe selbst,
    Euer coolster Retriever des Universums, Carlito