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    21.10.2018, 19:38 Uhr

    Das schöne Fräulein Lila


    Vor ein paar Wochen hatte ich eine ausgemacht schöne Verabredung. Nur ich allein, die anderen mussten zu Hause bleiben. Die Chefin hatte es ganz geheimnisvoll gemacht und mir nur erzählt, dass eine nette Dame angerufen hätte, die von mir am Strand gehört habe.

      
    Aber was sie gehört hatte, ob es meine formidablen Schwimmkünste waren oder meine legendären Sand-Wälz-Orgien, wollte die Chefin mir nicht sagen. Sie sagte nur, dass sie auf Simbas erster Ausstellung besagte Dame kennengelernt habe, und dass da noch jemand anderes sehr Hübsches gewesen sei, und dass die beiden am Sonntag zu Besuch kämen.

    Schon als ich aus der Haustür trat, wusste ich sofort, dass die Chefin nicht geflunkert hatte: der betörende Geruch einer jungen Goldie-Dame lag in der Luft und ich war im Augenblick ganz entzückt.

      
    Lila heißt die Schöne und sie sieht auch wirklich wunderschön aus, aber wir Hunde finden ja den Geruch viel wichtiger und ich sage euch, das Mädel roch hübscher als hübsch!





      
    Ich glaube, ganz verkehrt fand sie mich auch nicht, aber auf dem Spaziergang hatte Mademoiselle wenig Zeit für mich – zu spannend waren die neuen Eindrücke und Lila ließ sich nichts entgehen, inklusive einer tollen Wälzstelle, wo sie sich ausführlich parfümierte und danach noch besser roch! Ein Retrievermädchen ganz nach meinem Herzen!

      
    Nach dem Spaziergang sind wir auf den Hundeplatz gegangen und ich habe versucht das Eis zu brechen und bin in großen Bärensätzen auf sie zu gehüpft um sie zum Spiel aufzufordern.

      
    Nun ja, das fand Lila eher mittelwitzig und zog sich, ob solch vehementer Manneskraft leicht irritiert, hinter ihr Frauchen zurück.

      
    Ich musste es anders angehen!

      
    Um der Sache die Spannung zu nehmen, habe ich mich dann erstmal ausführlich gewälzt und mich im zweiten Anlauf etwas diskreter angenähert.




    Das war definitiv der bessere Plan und bei meiner zweiten Spielaufforderung legte das Fräulein Lila jede Zurückhaltung ab und fetzte mit mir über den Platz.

      




    Danach habe ich ihr noch mein Planschbecken vorgeführt, was großen Anklang fand, obwohl Lila lieber allein baden wollte und mich erst aus dem Becken lockte, bevor sie es genüsslich inspizierte. Was soll`s – da bin ich großzügig, Hauptsache, sie ist nicht wasserscheu – ich liebe nasse Schönheiten!

      
    Tja, und dann ist Lila wieder nach Hause gefahren, was ich sehr schade fand, sie hätte doch einfach bei uns einziehen können! Die anderen hätten sie sicher mit offenen Pfoten aufgenommen, aber Lila hat zuhause ihr eigenes Rudel und da wollte sie lieber wieder heim.

    Doch wer weiß, vielleicht kommt sie ja nochmal wieder?

    Jetzt heißt es jedenfalls warten und der Damen harren, die da kommen mögen. Heute dachte ich schon, es wäre so weit, als die Chefin mich ohne die anderen an der Leine auf den Hundeplatz führte. Als das Tor aufging stieß ich einen kleinen Triumpfschrei aus und drängelte mächtig um zu meiner Angebeteten zu kommen.
    Und was war`s? Eine Einzelstunde mit einem kleinen schwarzen Rüden, der deutlich irritiert war, als ich ihn leise fiepend und schwanzwedelnd begrüßte.

    Das nächste Mal mache ich die Nase vor dem Tor an, das war echt peinlich,
    Hauptsache, das nächste Mal lässt nicht zu lange auf sich warten, Euer liebesfroher Carlito