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    11.03.2018, 14:33 Uhr

    Wintereis


    Bevor das Wetter sich in den vergangenen Tagen langsam zumindest temperaturmäßig dem Frühling annäherte, hatten wir am vergangenen Sonntag noch einen letzten eisigen Wintertag. Es war mehrere Tage so kalt gewesen, dass sich das Seeufer in eine bizarre Eiswelt verwandelt hatte.

      
    Als wir an unserer geliebten Badestelle ankamen, war ich schwer beeindruckt, dass statt Wellen und Sand nur Eisdünen, Eisnadeln und Eisschollen zu sehen waren. Die Chefin hatte erst Sorge, dass ich vielleicht über das Eis hinaus zum freien Wasser rennen würde, aber was denkt sie denn, bin ja schließlich kein Junghund mehr

      
    Eigentlich wollte ich ja nur Ginger hinterher, die wirklich zunehmend berauschend roch, auch wenn sie weiterhin keinerlei Anstalten machte, mich zu erhören (es ist für so einen armen Buben wie mich echt einfacher, wenn die Hundedamen nicht erst in der dritten Läufigkeitswoche in die Stehtage kommen).

      
    Aber die Eiswelt war so faszinierend, dass ich mich zumindest für den Moment ganz auf diese ungewohnte Stimmung einließ und lieber schaute und erkundete, als die ganze Zeit Ginger hinterher zu eiern.




    Klein-Simba war ganz schön beeindruckt und hielt sich vorsichtshalber in der Nähe von Tante Ginger auf. Ginger lief wie ein goldener Eisbär mit größter Geschicklichkeit die Eisberge rauf und runter, überhaupt war die Chefin recht neidisch, wie lässig wir mit dem glatten Untergrund klar kamen. Mit nur 2 Beinen war sie uns gegenüber klar im Nachteil!

      

      
    Zwischen den vereisten Wurzeln der Uferbäume taten sich glitzernde Höhlen auf, in denen es nach Mäusen roch, Ginger war völlig fasziniert.




    Mich hingegen zog es auf`s Eis. Musste doch schauen, wo mein Badewasser geblieben war. Vorsichtig tastete ich mich von einer Eisdüne hinunter auf die Schollen. Im ersten Moment war die Chefin entsetzt, aber dann sah sie, dass das Eis wirklich dick genug war und ich habe mich auch ganz langsam an diese neue Sportart, des Auf-dem-Wasser-Gehens, heran getastet – wollte schließlich nicht peinlicherweise einbrechen und dann vor den Augen meiner Holden gerettet werden!





      
    Nachdem Simba die Lage gecheckt und für ungefährlich befunden hatte, begann sie mit ihrer derzeitigen Lieblingsbeschäftigung: Ginger zu Boden ringen!




    Miss Mollipops ist eine willige Spielpartnerin und lässt sich die wildesten Überfälle gefallen. Nur ganz manchmal wendet sie das Spiel und putzt mit dem kleinen Butzentier den Fußboden, nur der Form halber, damit die kleine Löwin weiß, wo sie steht.
    Auf dem Eis wurde Ginger wahrlich zur Eiskönigin: spröde, der Liebe völlig abholt, doch bildschön, in ihrem goldenen Pelz!

      
    Zum Schluß wäre Simba beinahe noch in eine Gletscherspalte gestürzt. Bei dem Versuch, zur Chefin zu flitzen, sah sie das Tal zwischen 2 Eisbergen nicht und stürzte ab.
    Aber sie schaffte es ganz allein, sich heraus zu ziehen – mit Hindernissen jeglicher Art nimmt es das Püppi locker auf.




    Und ich? Stand so ein bißchen neben mir: Das Eis, die läufige Ginger, das lockende Wasser am Horizont, die läufige Ginger, die Leckerchen der Chefin, die läufige Ginger - es war nicht ganz einfach!

      
    Nach diesem tollen Ausflug waren wir alle kaputt und wenigstens für eine kurze Zeit fand ich im Land der Träume eine Pause für meine unerfüllte Sehnsucht.

    Bisher war es nichts mit einem Stelldichein – Ginger will zwar sehr gerne umschwärmt, aber nicht gedeckt werden,
    es bleibt spannend, Euer Carlito