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    07.03.2018, 21:33 Uhr

    Winterfeuer


    Was soll ich sagen, nachdem der Februar uns mit einem echten Wintereinbruch erfreut hat, ist ganz im Stillen ein kleines heißes Feuer entfacht worden – unsere Ginger ist läufig!

      
    Schon Wochen zuvor war meine Herzensdame wie jedes Jahr überaus wohlriechend, aber ich bin ja mittlerweile erwachsen und abgeklärt – ein strenger Knurrer und ich riß mich strikt zusammen, wollte ja keinen Ärger mit meinem Schatz!

    An den vergangenen Wochenenden versuchten sich die Chefs als Feuerwerker, es galt die Knickreste zu verbrennen, damit nicht in den nächsten Wochen irgendwelche Vögel darin nisten.
    Der Chef hatte mit seinen Jungs einen beeindruckenden Haufen aufgeschichtet und eigentlich dachte er, dass das Abbrennen ganz flott klappen würde - da sollte er sich getäuscht haben!

      
    Simba war zum ersten Mal bei so einer Aktion dabei. Sie fand es großartig, so viele Stöckchen zum Zerbeißen, endloses Spiel mit Ginger und zwischendurch Knuddeleinheiten von den Jungs – Feuerpartys sind ganz in Simba`s Sinn!

      
    Unsere Kleine ist mittlerweile eine schicke Junghündin, groß gewachsen, voller Flausen und gleichzeitig ein zartes Pflänzchen, dass ganz schnell in die Knie geht – ein echtes Retrievermädel halt. Das Feuer machte ihr überhaupt keine Angst, geschickt und selbstsicher wusste sie immer, wie nah sie sich heran wagen durfte.




    Ginger ist Simba`s Ziehmama und beste Freundin, Anlehnungspartnerin sobald es aufregend wird, geduldige Wrestling-Partnerin und im Zweifelsfall immer der ruhende Pol im Getümmel. Zu Beginn der Läufigkeit ist Ginger ganz spielwütig und da Jack sich draußen nur für seine Spielsachen interessiert und ich, ich geb`s ja zu, in diesen Momenten nur an ganz bestimmten Spielen interessiert bin, fand sie es in diesem Jahr sehr geschickt die kleine weiße Löwin zum Spielen zu haben.

    Jack und ich mussten leider bei der Schneefeuer-Party an der Leine bleiben. Jack, weil er mit seinen tausend Stöckchen allen auf den Wecker ging und ich, naja, ich war eben in Liebe entbrannt.

      
    Das Feuer ließ sich lange bitten. Das Holz war frisch und feucht und wollte gar nicht brennen. Der Chef fluchte und wünschte sich einen Frontlader, mit dem er die lockeren Äste hätte zusammen drücken können. Die Chefin wünschte sich Benzin und stellte sich eine große Stichflamme vor, nach der der ganze Haufen auf einen Schlag brennen würde.
    Da beides nicht zur Verfügung stand, galt es Geduld zu haben und tapfer das Feuerchen anzufachen, immer in der Hoffnung, der Ostwind, der sonst in diesen Tagen kalt und stetig blies, würde sich auch an diesem Abend bequemen und unser Feuer anfeuern.




    Zwischendurch prasselte es immer wieder verheißungsvoll und die Chefin rief: „Jetzt brennt es!“ Tja, und dann kokelte es wieder in sich zusammen.

      
    So ist es auch mit meiner Liebe – es braucht unendlich viel Geduld und Durchhaltevermögen um unsere Miss Mollipops zu betören. In einem Moment denke ich, jetzt habe ich sie überzeugt mit meinem Öhrchenputzen und meinen neckischen Sprüngen und im nächsten Moment sehe ich nur weiße Zähne und bekomme mit grollendem Gefauche mitgeteilt, dass ich wieder ganz am Anfang bin.

      
    Das Feuer ist letztendlich zum Brennen gekommen und so hoffe ich auch, dass meine Sehnsucht sich in den nächsten Tagen erfüllt.

    Drückt mir die Daumen,
    Euer sehr verliebter Carlito