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    04.12.2017, 13:52 Uhr

    Die Bastion fällt


    Was soll ich sagen, die kleine Löwin hat es geschafft! Ich wollte ja unnahbar bleiben und den gottähnlichen Papa geben, aber sie hat mich in einer großen Charme-Offensive erobert!

      
    Simba hat genau meine albernen 5 Minuten abgepasst und sich dann mit einem ihrer kleinen Spielzeuge direkt vor mich hingelegt. Ich habe natürlich weggeschaut – und weggeschaut – und dann konnte ich nicht mehr wegschauen: Das war echt ein tolles Spielzeug und ich wollte es auch gerne bekauen.

    Habe ganz wichtig meinen dicken Kopf zu der Kleinen runter gebeugt und sanft entschlossen das Spieleseil weggeschnappt.

      
    Und hat Simba etwa devot nachgegeben und mir das Spielzeug überlassen?
    Von wegen, es entbrannte ein wilder Kampf mit viel gekräuselter Nase und Gebrumme.




    Natürlich habe ich das Spielzeug erstmal für mich behalten und sehr wichtig bekaut – musste schließlich zeigen, wer hier der Vater im Haus ist.

      

      
    Und Simba?
    Schaute mir eine Weile indigniert zu und ging dann zum Gegenangriff über!

      
    Anstatt sich mir direkt entgegen zu werfen, hat sie sich einfach von hinten angeschlichen und sich in meine Rute verbissen – das ist ein Biest!

      
    Ich habe sie mir dann gegriffen und statt dem Spieleseil auf ihr herum gekaut – sie war völlig hingerissen!

      
    Ach, was soll`s, habe ich mir gedacht – und bin völlig albern geworden! Wir haben uns dann wild auf dem Boden gewälzt, über und untereinander und seitdem ist das Eis gebrochen.

      
    Ich muss ja zugeben, interessante Hundedamen finde ich spannender als knuddelige Welpen, aber wenn das eine nicht zur Verfügung steht, sind Hundebabies auch ziemlich attraktiv.

      
    Jack hatte sich bis dato auch ziemlich zurück gehalten. Er hat zwar sehr schnell akzeptiert, dass die kleine Simba jetzt zum Rudel gehört und nicht weggemobbt werden muss, aber ansonsten hat er sie komplett ignoriert. Wenn sie ihn beim Schlafen belästigt hat, hat er sie knurrend angefaucht, doch wenn sie an seinen Ball oder seine Äpfel gegangen ist, hat er sie wohlwollend gelassen.

    Doch vor ein paar Tagen hat sich das Blatt gewendet: Ginger hatte gerade ein bißchen mit Simba gekabbelt (nichts Ernstes, Ginger versucht sich in Understatement, um die Teufeline wenigstens ein kleines bißchen auf Abstand zu halten), und Jack schaute sich das Spiel aus sicherer Entfernung an.




    Plötzlich fing er an zu fiepen und schob sich zwischen die beiden. In einer Mischung aus Spiel und oberlehrerhafter Wichtigtuerei begann er mit Simba zu spielen. Um die Kleine zu beeindrucken, knurrte er aus tiefster Brust und zwischendurch fletschte er die Zähne und schnappte wild in die Luft.

      
    Simba tat so, als wäre sie furchtbar eingeschüchtert und kullerte über den Boden. Daraufhin war der große Schwarze ganz besorgt, ob er des Guten zu viel getan hätte und stupste sie sanft an. „Ätsch“, kicherte Simba, „ich hab nur so getan, als hätte ich Schiß!“ - und ging mit blitzenden weißen Zähnchen zum Gegenangriff über.





      
    Immer wieder verschärfte Jack den Ton, um dem Püppchen seine Wichtigkeit und Überlegenheit zu Demonstrieren, nur um sich gleich darauf völlig kicherig auf den Rücken zu wälzen und der kleinen die Kehle zum Reinbeißen anzubieten.

    Jacks Strategie erschließt sich mir bisher noch nicht ganz, Fakt ist aber, dass er und Simba viel Spaß miteinander haben.





      
    Jetzt ist Klein-Simba zwei Wochen bei uns und sie hüpft und wuselt durch unser Leben wie ein erfrischender Wind, der durch die Ecken bläst.
    Unsere gemütliche Schnarchroutinen lockern sich und trotz Regen und Matsch sind wir viel draußen und spielen und toben,
    wirklich eine feine Sache, findet euer Carlito