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    17.09.2017, 20:14 Uhr

    Der Apfel, mein Kumpel und ich


    Nachdem der Sommer anscheinend vorbei ist, beginnen wir unsere Herbstaktivitäten. Dazu gehört für Jack in allererster Linie die Verwaltung der Äpfel auf dem Hundeplatz. Morgens geht sein allererster Weg zum „Holsteiner Cox“ um zu schauen, wieviele Äpfel über Nacht herab gefallen sind.

      
    Er wählt den Schönsten aus und bringt ihn der Chefin, die inzwischen das Geflügel hinaus gelassen hat, und hofft, dass sie den Apfel für ihn wirft. Je nach Tagesform geht die Chefin auf seine Wünsche ein oder nicht.
    Wenn er keinen Apfelwerfer findet, knabbert Jack den Apfel an, bis nur noch eine Apfelruine übrig ist (er frisst die Äpfel niemals ganz). Dann flitzt er zum Hundeplatz, wählt den nächstschönsten Apfel aus und das Spiel beginnt von vorne.

    Es sei denn, ich habe Appetit auf Äpfel!




    Ich gehe niemals auf den Hundeplatz um mir einen Apfel zu holen (da habe ich anderes zu tun).
    Ich gehe zu Jack und klaue seinen Apfel.

    Dies muss natürlich vorsichtig geschehen, denn wenn Jack mich durchschaut, schnappt er sich den Apfel und rennt schnell damit weg.
    Ich nähere mich also langsam, scheinbar völlig desinteressiert und setze mich wie zufällig neben meinen guten Kumpel. Demonstrativ schaue ich mir die Landschaft an, die aussieht wie immer, und nehme gar nicht war, dass der gute Jack einen köstlichen Apfel vor sich liegen hat.

      
    Ich schnüffele am Gras, das nicht anders riecht als sonst, und sinke schließlich erschöpft zu Boden.




    Jack ahnt natürlich sofort, was ich im Sinn habe, aber bis heute fällt ihm kein Plan, wie er sich gegen diesen völlig impertinenten, dabei hundert Prozent höflichen Retreiver zur Wehr setzen soll. Wenn ich mich erstmal strategisch günstig positioniert habe, ist es nur noch eine kleine Pfotenbewegung – und der Apfel liegt auf meiner Seite!

    Den ich natürlich ganz und gar nicht haben will – es ist reiner Zufall, dass ich mich wälzenderweise auf das Teil schiebe!

      




    Auch neulich wäre alles glatt gegangen – doch dann mischte sich ungefragt Mrs Mollipops in meinen Eroberungsfeldzug ein.

    Mädchen haben einfach keinen Sinn für Strategie!

      
    Während Jack, der seine Niederlage schon ahnte, frustriert bellte, meinte Ginger, sie müsse mich in einen Ringkampf verwickeln.




    Das war so was von unpassend!

      

      
    Beinahe hätte ich mein Ziel aus den Augen verloren!
    Nicht auszudenken, wenn Jack im Moment der totalen Verwirrung den Apfel zurück geklaut hätte! Mein Ruf als Apfeldieb wäre völlig ruiniert gewesen!




    Doch wie durch ein Wunder fand ich den Apfel, oder das was nach diesem ganzen Chaos noch von ihm übrig war, plötzlich direkt neben mir wieder.

    Ich bin voll der Hecht,
    findet euer Carlito