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    08.09.2017, 20:30 Uhr

    The last Dance – ein großer Dogdancer ist gegangen


    Nur wenige Tage nach dem Dogdance-Turnier in Hannover starb einer meiner besten Freunde: Mogli, der XXL-Labrador, Ziehonkel von unserem Töchterchen Allegra und passionierter Dogdancer.

      
    Mogli war einer der ersten Welpen, der den Welpenkindergarten der neu gegründeten Hundeschule „Hundesport und -tanz“ besuchte. Seit dieser Zeit im Winter 2005/2006 kam er mit seiner Chefin Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr in die Hundeschule. Aus dem kleinen schwarzen Wonneproppen wurde ein über 40 Kilo schwerer Labrador, der durch sein sanftes Wesen mit allen Hunden gut Freund war.

    Im Herbst 2015 zog unsere kleine Allegra bei Mogli ein, um das Dogdance-Handwerk von klein auf und von der pike auf zu erlernen.

      
    Allegra und Mogli wurden sehr gute Freunde, die Kleine riss den schon damals älteren Herrn aus allen Pensionärsgedanken und es wurde gespielt, getobt und gerannt. Mogli erlebte ein fröhliches Älterwerden.

    Aber da war ein Humpeln, dass sich nicht durch Schmerzmittel kurieren ließ und irgendwann ein Hubbel am Bein, der da nicht hin gehörte. Und irgendwann war klar, dass unser alter Freund, nicht mehr viel länger bei uns sein würde.

    Unsere Chefinnen hatten die schöne Idee, dass wir noch einmal zusammen trainieren würden und so trafen wir uns an einem der wenigen wirklich schönen Sommertage in Salzau.

      
    Natürlich haben wir uns erstmal begrüßt und beschnüffelt, so wie Hundekumpels es eben tun, und da roch ich es – sofort war mir klar, dass mein lieber Freund schwer krank war. Da war ein Geruch an seinen Beinen, der fremd und falsch war.





      
    Aber brechen wir Hunde in solchen Momenten in Tränen aus? Nein, das ist unsere Sache nicht, im Gegenteil wir versuchen in solchen Momenten besonders lustig zu sein. Na gut, ich wollte nicht mit Mogli spielen, ich wollte – naja, was Rüden so wollen …
    Mogli fand das völlig unpassend und hatte aber weder Lust noch Kraft um mich ernsthaft zu hindern, aber da hat mich schon Moglis Chefin sanft aber doch sehr bestimmt verscheucht.
    Sie hatte ja recht, aber Mogli war einer der best riechenden Hunde, die ich kannte – ich war immer ganz betört von ihm!

    Mogli wollte hingegen viel lieber arbeiten, tanzen, tricksen, als mit mir rum zu poussieren und so taten wir ihm den Gefallen.

    Als erstes hat die Chefin mit Ginger die Choreo durch gearbeitet (ihr wisst schon, die wo sie ständig über irgendwelche Brücken geht).

      




    Anschließend war Allegra dran, während Mogli ein bißchen im Schatten ausruhen sollte.




    Das passte dem alten Herrn überhaupt nicht. Auch wenn ihn seine Beine im Stich ließen, er woltte tanzen, tanzen, tanzen!

    Und so tat ihm seine Chefin den Gefallen und holte ihn auf ein Tänzchen dazu.




    Da leuchteten die Augen, da war auf einmal Körperspannung da und stolz warf Mogli sich in die Brust - gekonnt ist eben gekonnt!

    Zusammen mit Allegra hatte er ein paar Tricks einstudiert, die ihn körperlich nicht anstrengten, die ihm aber sehr viel Spass machten. Und Allegra freute sich mit ihrem alten Herrn zusammen zu arbeiten.

      




    Auch ein alter Hund kennt nichts Schöneres als zu zeigen, was noch in ihm steckt. So hatte Mogli im Mai noch eine sehr schöne Senioren-Dogdance-Choreo getanzt. Natürlich waren die Bewegungen etwas langsamer als früher, bestimmte Sprünge auch weggelassen, aber voll ansteckender Begeisterung rührte er das Publikum.

      
    Jetzt ist er fort und niemals mehr werde ich ihn beim Dogdance oder Obedience belästigen. Werde niemals mehr seinen sanften Blick sehen, mit dem er sagte: „Junger Hund, bitte, nicht gar so stürmisch!“
    Seinen Geruch werde ich nicht vergessen und ich bin froh, dass Allegra diesen Geruch ein bißchen mit sich weiterträgt, denn sie war seine beste Freundin und teilte Haus, Korb und Garten mit ihm.

    Leb wohl, alter Freund,
    hoffentlich spielen sie im Himmel gute Musik, dann zeigst du ihnen, wie wir Hunde tanzen,
    dein Carlito